Fünf Fragen am fünften Mai

Fünf Fragen am Fünften Mai

Fünf Fragen am Fünften ist eine Mitmachaktion von Nic, die den Blog " Luzia Pimpinella" (klick) betreibt. Seit Januar stellt sie immer am 5. jedes Monats Fragen, mit denen man gut über sich selber reflektieren kann. Los geht es:

 

1.  Würdest Du eine Teil deiner Intelligenz gegen ein sensationelles Aussehen tauschen?

 Ich muß nichts eintauschen, ich habe natürlich beides (kleiner Scherz). Na ja, also, sensationell auszusehen wäre schon schick. Stellt sich jedoch die Frage, was ist "sensationell"? Das ist doch in erster Linie für die anderen, um dort gleich auf den ersten Blick gut anzukommen. Der eine findet Monica Bellucci sensationell, der nächste Cate Blanchett, wieder jemand findet Rothaarige viel raffinierter und die jugendlichen Influencer sehen irgendwie alle gleich aus. Da scheint es doch eine gute Alternative, bei sich selbst zu bleiben und dem eigenen Stil und der eigenen Art ein gewisses Etwas zu verleihen (dann kann man auch die Intelligenz behalten). Dann wirkt man nicht nur auf den ersten Blick, sondern auch auf den zweiten, den dritten,....den tausendsten,....den millionsten. Aus Meditationskreisen kenne ich die Aussage: So wie Du bist, bist Du gut und richtig. Wie? Echt? Ich muß nicht größer, kleiner, dünner, dicker, blonder, feengleicher sein als ich bin?

Was für eine Erleichterung. Und daher rufe ich uns allen zu: So, wie wir sind, sind wir gut und richtig. Punkt.

 

2. Wann hast Du zuletzt einen Sonnenaufgang betrachtet?

 In der Toskana, da gibt es ja überall Hügel, hinter denen die Sonne hervorwandern kann. Man muß also nicht morgens um fünf aufstehen, sondern kann sich beispielsweise um halb sieben ans Fenster hängen und zuschauen, wie sie immer höher steigt. In den Senken liegt dann immer noch Nebel, der nach und nach von der Sonne erwärmt wird und langsam verschwindet. Die Farben werden kräftiger und erste Schatten entstehen. Und dann geht es auf einmal ganz schnell und zack, ist sie oben. Caro sole, mi piace tanto.

 

3. Wenn Du zurückdenkst, welcher Deiner Geburtstage hat Dir am besten gefallen?

Ich denke, alle Geburtstage, die ich als Kind erleben durfte. Es war so aufregend und ich mußte immer so lange warten, bis es endlich soweit war. Meine Mutter hat mir dann immer Zettel gezeichnet, mit Kästchen, die ich abstreichen konnte. Und dann war der Tag da, meine Oma hat mir immer einen Kuchen gebacken mit Glasur und Smarties und anderen tollen Sachen und die Gäste brachten Geschenke. 18 zu werden war auch nicht schlecht, den Führerschein hatte ich schon, durfte ihn aber noch nicht nutzen. Und ich entschied, mir Ohrlöcher stechen zu lassen, die erste Tat als Volljährige. Na ja, und dann folgten eben viele andere Entscheidungen, gute und weniger gute, die Jahre rasen immer schneller vorbei und heute ist es so, daß ich mich morgens beim Aufwachen freue, daß ich ein weiteres Jahr (relativ) gut leben durfte, mich weiter entwickelt habe und zufriedener geworden bin. Bei genauerer Betrachtung ist das genauso gut wie ein Kuchen mit Smarties.

 

4. Was entscheidet beim ersten Kennenlernen, ob Dir jemand sympathisch ist oder nicht?

 Ich muß die Stimme mögen, denn sehr hohe schrille Stimmen kann ich nicht gut leiden. Schaut mir die Person in die Augen? Ist sie höflich oder ruppig? Ruppig geht gar nicht. Werde ich von einem Wortschwall überfallen? Gefällt mir auch nicht sehr gut.

Verhaltenes Benehmen finde ich gar nicht schlimm, so sind wir im Norden ja gerne mal (und wenn endlich aufgetaut nett und auch gar nicht mehr so steif). Ich habe festgestellt, daß das eher so ein Konglomerat aus vielem ist, das sich nicht so richtig benennen läßt. Fast immer hat mein erster Eindruck gestimmt. Gerne lasse ich mich aber auch eines Besseren belehren.

 

5. Was machst du an einem Tag, der einfach nur "für'n Arsch" ist? Also, um dich aufzumuntern?

Im Sommer gehe ich in den Garten, entweder nur gucken oder herumwurschteln. Sonst: Tee trinken. (Wut)Tränen rauslassen, sich dann aber wieder dem Jetzt zuwenden. Versuchen, nicht zu grübeln. Alles sacken lassen und nichts überstürzen. Meditieren. Versuchen, für sich zu entscheiden, gerade jetzt zufrieden und glücklich zu sein und diese Entscheidung bewußt fällen. Ich weiß aus erster Hand, wie schwierig das ist - aber steter Tropfen höhlt den Stein.

 

Viele Grüße, Katja