Weise gehen in den Garten - Eiseskälte

Eiseskälte

Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten...

Für diese Tage hatten wir eine große Aufräumaktion geplant. Vor einer Woche bereits hatte ich drei große Säcke mit Grüngut erzeugt und meinen ersten Besuch auf der Annahmestelle für Schnittgut absolviert. Nun wollten wir alles frei räumen und Pflanzen schneiden, damit man den neuen Austrieb besser sehen kann und alles besser knospen und sprießen kann.

Dann erwischte es uns voll: Rückkehr in die Eiszeit und dabei war es doch schon so schön warm, Krokusse zeigten ihre Blüten und die Vögel sangen um die Wette. Alles vorbei.

Die jugendliche Amselfrau hat ihren Nestbau wieder eingestellt und sich lieber in einen Busch verzogen. Die Vögel piepen zaghaft, scheinbar nur, um sich zu vergewissern, dass sie noch eine Stimme haben. Vogelkämpfe unter Rivalen sind eingestellt. Die Stiefmütterchen, die ich schon mal provisorisch in die freien Lücken in den Balkonkästen gelegt hatte, liegen ermattet am Boden. Alle restlichen Stiefmütterchen warten auf einem Tablett in der Küche auf bessere Zeiten.

Auch aussäen kann ich vergessen. Die Anzuchterde liegt zu Stein geworden erschlagen auf der Terrasse herum. Gemeinsam sehnen wir das große Auftauen herbei.

Der Schnee wehte umher, weil er so trocken war und es war und ist immer noch bitterkalt. Gleichzeitig hatten wir auch noch Sturm und der warf sich Tag und Nacht mit lautem Ächzen und Stöhnen auf die Pflanzen und um die Häuserecken und schrie in die Schornsteine. Pflanzen und Bäume wedelten vehement und konnten sich doch nicht dagegen wehren.

Also, ich habe überhaupt keine Lust bei diesem Wetter mit Schere und Gartensack bewaffnet durch die Kälte zu eilen. Der Garten bleibt unaufgeräumt. Und ich möchte mal den Wettermachern raten, sich unverzüglich, subito und presto presto in Richtung Frühling zu begeben. Das haben wir alle mehr als verdient!

 

Fröstelige Grüße, Katja