Zeichnen am Computer - der Feuervogel

Aus meinem Atelier

Zeichnen am Computer: Der Phönix

 

Zeichnen mit dem Computer - nicht mit moderner Technik, sondern mit dem Programm Paint und der Maus und oft frei Hand. Das wird schön kruckelig und das ist gewollt. Vermutlich waahnsinnig oldfashioned, aber mir gefällt es und macht mir Spaß!

 

Der Feuervogel heißt auch Phönix. Er ist ein mythisches goldenes Vögelchen, na ja, also eher ein goldener Karwenzmann.

Bei den Phönixen entsteht neues Leben durch Feuer. Nach Erreichen ihres vermutlichen Lebensendes gehen sie ins Feuer und verbrennen, dann entsteht ein Ei, aus dem neues Leben schlüpft. Daher sagt man auch (ich): Wie Phönix aus der Asche.

 

Es wirkt ja schon fast ein wenig hinduistisch. Die müssen auch immer und immer wiedergeboren werden, bis sie ihr Karma abgearbeitet haben und endlich ins Nirwana eingehen können.

 

Dabei fällt mir die Oper von Venedig ein. Das erste Mal brannte sie im 18. Jahrhundert, dann im 19. Jahrhundert. Bereits nach dem ersten Wiederaufbau wurde sie "La Fenice" genannt, was der italienische Name des Phönix ist. Nun sollte man meinen, dass ein zweimaliger Wiederaufbau ausreichend wäre. Es gibt jedoch manchmal Verkettungen von unglücklichen und unglaublich dämlichen Umständen, die man nicht verstehen kann. 1996 wurde das Opernhaus renoviert und zwei säumige Handwerker legten, um einer Konventionalstrafe zu entgehen, Feuer im Phönix. Dieses sollte nur auf einen kleinen Abschnitt begrenzt werden, um Zeit herauszuschinden. In Venedig sollte generall genug Wasser vorhanden sein, um den Brand zu löschen, denn La Fenice liegt an einem Kanal und wer will, kann mit dem Boot vorfahren und durch die Wasserpforte die Oper betreten. Aber just zur Zeit des Brandes hatte man die umliegenden Kanäle trocken gelegt, um die Fundamente der Häuser zu sanieren.

 

Die frevelhaften Handwerker, die zudem Cousins waren, flohen in ferne Lande, wurden ausgeliefert und die "einwandfrei"funktionierende Justiz Italiens hat es dann geschafft, dass beide nur wenige Monate ihrer Haftstrafe verbüssen mußten. Manch einer scheint für sein schlechtes Karma noch belohnt zu werden.

 

La Fenice wurde nach langem Hin und Her wieder aufgebaut und konnte 2004 wiedereröffnet werden. Seitdem kann man sie besichtigen und Konzerte, Opern und Ballette besuchen.

 

Dieser Phönix hier ist absolut legal und frisch geschlüpft, genau hier, vor meinen Augen. Deshalb gibt es auch nur ein Brustbild, denn oben am Kopf sitzen die Federn schon perfekt und beginnen, sich golden zu verfärben, wohingegen es unten herum noch ein wenig zerzaust  ist.

Die zerbrochenen Eihälften sind hinuntergefallen, daher können wir sie jetzt auch nicht sehen.

 

Viele Grüße

Katja